Die Krönung von
Otto I. zum
Kaiser war nicht nur der Beginn des Heiligen Römischen Reiches, sondern
markiert auch eine Zeit die als
Herrschaft
der Ottonen bezeichnet werden kann.
Als
"Ottonen" wurden die Mitglieder des sächsischen Hauses der Liudolfinger
bezeichnet, denen auch schon Ottos Vorgänger Heinrich I.
angehörte.
Unter Otto I. wurde der gesamte nördliche Teil Italiens erobert und
dem Reich angeschlossen. Als er schließlich am 7. Mai 973 verstarb, war
das Heilige Römische Reich gefestigt und die Kaisertradition wieder
hergestellt.
Als Nachfolger wurde noch im gleichen Jahr sein
Sohn Otto II. bestimmt, welcher bereits vorher Mitkönig und später
Mitkaiser war. Seine Regierungszeit wurde von vielen kriegerischen
Auseinandersetzungen überschattet. So musste er schon bald einen
dänischen Angriff auf das Reich abwehren und kämpfte bis zu einer
Einigung im Jahre 980 auch gegen das benachbarte Westfranken, das
heutige Frankreich.
Wie sein Vater, der Norditalien annektieren
konnte, richtete er seinen Augenmerk aber auch gegen Italien. Sein Ziel
auch den Süden zu erobern scheiterte im Sommer 982 kläglich, als er bei
der Schlacht am Kap Colonna nur knapp mit dem Leben davonkam. Ein Jahr
später kam es unter den Elbslawen zu einem Aufstand, da diese weder mit
dem Christentum noch mit der Eingliederung ins Heilige Römische Reich
einverstanden waren. Kurz nach diesen beiden Rückschlägen starb Otto
II. nach nur zehn Jahren als Regent im Jahre 982 n. Chr.
Das so genannte Ottoblatt aus
einer Handschrift des 10. Jahrhunderts zeigt Otto II.
(Dieses
Bild
ist gemeinfrei und nicht urheberrechtlich geschützt)
Sein Sohn Otto III., der die Nachfolge antreten sollte, war zu
diesem Zeitpunkt erst drei Jahre alt, weswegen die Amtsgeschäfte bis
zum Jahre 994 erst von seiner Mutter und später von seiner Großmutter
übernommen wurden.
Auch die Politik von Otto III. war stark von
Italien beeinflusst, so kam es unter seiner Herrschaft zu weiteren
Italienfeldzügen und mehrjährigen Aufenthalten. Selbst auf die
Papstwahlen hatte er starken Einfluss bis er mit gerade einmal 21
Jahren, nach starken Fieberanfällen, in Rom verstarb.
Da
der
dritte Otto zum Zeitpunkt seines Todes noch kinderlos geblieben war,
kam es im Jahre 1002 zu einer bedeutenden Königswahl. Vorher war die
Wahl des neuen Königs lediglich Formsache, da der Nachfolger (zumeist
der Sohn des Herrschenden) bereits feststand. Diesmal gab es jedoch
mehrere Kandidaten, zumeist Herzöge, die sich um die Nachfolge bewarben.
Einer
der Kandidaten war Heinrich IV. von Bayern (ebenfalls
ein Liudolfinger), den eine Mehrzahl der Wahlberechtigten
anfangs
nicht auf dem Thron sehen wollte. Nachdem es ihm durch Bestechung
gelang eine Versammlung in Werla davon zu überzeugen ihn,
anstatt eines Gegenkandidaten namens Ekkehard von Meißen, zu
unterstützen sahen seine Chancen schon besser aus. Als Ekkehard dann
auch noch auf dem Rückweg getötet wurde (Vermutlich nicht aufgrund der
Königswahl) war sein Weg frei.
Heinrich ging nach Mainz und ließ
sich dort am 7. Juni 1002 durch die anwesenden Fürsten wählen ohne auf
die Ankunft der Wahlberechtigten aus Lothringen, Sachsen und Thüringen
zu warten. Aus diesem Grund zog er später monatelang durch die Lande um
seine Wahl von den verstimmten Herzögen und Grafen nachträglich
anerkennen zu lassen, was ihm bis bei Herzog Herrmann aus Schwaben (der
wenig später verstarb) schließlich auch gelang.
Während seiner
Amtszeit als Heinrich II. erreichte die Einbindung der Kirche in die
Politik einen neuen Höhepunkt. Kirchliche und weltliche Angelegenheiten
wurden kaum unterschieden und Heinrich sah das Reich als "Haus Gottes"
an. Spätestens nun war klar, warum es sich um das
Heilige Römische
Reich handelte.
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