Nachdem Preußen
und Österreich bereits 1791 in der sogenannten Pillnitzer Deklaration
die vollständige Wiederherstellung der Monarchie in Frankreich
anstrebten, wurde der Widerstand im revolutionären Frankreich erst
recht entfacht.
Schließlich kam es im April 1792 zu einer Kriegserklärung an Franz II.,
den Sohn des verstorbenen Kaisers Leopold II., der zu diesem Zeitpunkt
noch nicht mal als Nachfolger gekrönt worden war. Seine Krönung sollte
schließlich in aller Eile im Juli 1792 vonstattengehen, nichtsahnend,
dass er der letzte Herrscher des Heiligen Römischen Reich deutscher
Nation werden sollte.
Sofort nach Beginn des, heute als
erster
Koalitionskrieg bekannten, Konflikts erklärte Preußen
Frankreich den Krieg und hoffte, genau wie Österreich, auf einen
schnellen Erfolg gegen die revolutionären Truppen der Franzosen.
Tatsächlich
konnten anfangs durchaus militärische Erfolge gegen Frankreich erzielt
werden, was auch an der deutlichen Truppenüberlegenheit der Alliierten
Mächte Preußen und Österreich lag. Der im April 1792 begonnene Angriff
der Revolutionstruppen auf die Österreichische Niederlande (heutiges
Belgien) konnte abgewehrt werden und die Truppen der deutschen
Verbündeten konnten nach Frankreich vordringen. Dort wurde Verdun nach
nur dreitägiger Belagerung erobert.
Erst im September begann sich
das Blatt langsam zu wenden, als die Preußische Armee aufgrund von
schlechtem Wetter, Ruhr-Erkrankungen und Nachschubproblemen den Rückzug
hinter den Rhein antreten musste. Nur zwei Monate später gelang es den
revolutionären Truppen Frankreichs doch noch die Österreichische
Niederlande zu besetzen und eindrucksvoll ihre Handlungsfähigkeit unter
Beweis zu stellen.
Erst nachdem das revolutionäre Frankreich
auch den Niederlanden und England den Krieg erklärte trat das Heilige
Römische Reich im März 1793 als Ganzes dem Bündnis bei und erklärte
damit den sogenannten Reichskrieg. Nach der Hinrichtung des ehemaligen
Französischen Monarchen Ludwig XVI. folgten auch die südeuropäischen
Länder (u.a. Spanien) um der antirevolutionären Koalition beizustehen.
Zu
einer echten Entscheidung kam es dadurch aber nicht, auch wenn 1793 die
Österreichischen Niederlande durch die alliierten Truppen
zurückgewonnen werden konnte.
Durch die Einführung der
Wehrpflicht in Frankreich, per Gesetz vom 23. August 1793, konnten die
französischen Truppen bis zum Juni 1794 auf ca. 730.000 Mann
aufgestockt werden.
Eine versuchte Offensive der Österreicher endete
1794 in mehreren Niederlagen, womit der Weg für Frankreichs
Truppen frei war um nun die ganze Niederlande zu erobern. 1795
schloss die dort ausgerufene Batavische Republik mit Frankreich
Frieden. Da einen Monat zuvor bereits Preußen aus der Koalition
ausgestiegen war um seine eigenen Interessen im Osten zu schützen,
standen die Alliierten vor einer echten Krise, die sich im Juli noch
verschärfen sollte. Nun war es den revolutionären Truppen in der
Schlacht von San-Lorenzo de la Muga auch noch gelungen die Spanier so
entscheidend zu schlagen, dass sie aus dem Krieg ausschieden. Dennoch
gelang es den Franzosen 1795 nicht eine Entscheidung gegen die übrigen
Verbündeten (Österreich, Großbritannien und das Reich selbst)
herbeizuführen.
Ein am 1. Januar 1796 geschlossener
Waffenstillstand an der Westdeutschen Front wurde Ende Mai von den
Österreichern aufgekündigt. Etwa zur gleichen Zeit betrat ein gewisser
Napoleon Bonaparte die Weltbühne, der inzwischen das Kommando über die
in Norditalien hantierende Revolutionsarmee bekommen hatte.
Ihm
gelang schon im April 1796 in der Schlacht bei Mondovi ein Sieg gegen
das mit dem HRR verbundene Königreich Sardinien, welches nun ebenfalls
zum Frieden mit Frankreich gezwungen war. Noch im Sommer 1796 konnte
Napoleon praktisch ganz Norditalien in seine Gewalt bringen und schloss
die letzte verbliebene Österreichische Streitkraft in Mantua ein.
Napoleon Bonaparte bei der
Schlacht von Arcole während seinen Italienfeldzuges
(Dieses
Bild
ist gemeinfrei und nicht urheberrechtlich geschützt)
Anfang
1797 riskierte Napoleon trotz Nachschubproblemen den Einfall in die
Steiermark und rang Kaiser Franz II. ein vorläufiges Friedensabkommen
ab, währenddessen die am Rhein stehenden französischen Truppen bis nach
Frankfurt vorgedrungen waren.
Der
offizielle Friedensvertrag wurde schließlich am 17. Oktober 1797
zwischen dem römisch-deutschen Kaiser Franz II. und dem revolutionären
Frankreich, vertreten durch Napoleon Bonaparte, geschlossen.
Wie im
Vertrag geregelt, musste Österreich nun offiziell auf die
Österreichische Niederlande verzichten und die Annexion aller
linksrheinischen Gebiete des Heiligen Römischen Reiches durch
Frankreich akzeptieren. Des Weiteren wurde Norditalien neu geordnet und
einige Gebiete wie die Lombardei an Frankreich angegliedert.
Lange anhalten sollte dieser Frieden jedoch nicht und das Heilige
Römische Reich deutscher Nation schritt unweigerlich seinem
Ende entgegen.
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