Nach dem
gewaltsamen Tod Albrechts I. wurde 1308 mit Heinrich VII. erstmals ein
Herrscher aus dem Hause der
Luxemburger
zum König gewählt. Er hatte im Gegensatz zu seinen Vorgängern wieder
ein recht gutes Verhältnis zu den Kurfürsten. Während seiner Amtszeit
musste er mit der starken Expansionspolitik Frankreichs kämpfen, was
u.a. seine Einflussmöglichkeiten auf Burgund stark einschränkte.
Im
Jahre 1310 zog er mit einem Heer nach Italien um auch dort seine
Machtansprüche durchzusetzen. Nur zwei Jahre später gelang es ihm, als
erstem römisch-deutschen König seit Friedrich II., zum Kaiser gekrönt
zu werden. Das Schicksal meinte es aber nicht allzu gut mit ihm und so
verstarb er bereits am 24. August 1313 an Malaria.
1314 wurden mit Ludwig IV. aus dem Hause der
Wittelsbacher
und mit Friedrich dem Schönen (Habsburger) zwei konkurrierende Könige
gewählt. In der nun folgenden Zeit gelang es Ludwig, auch der Bayer
genannt, sich durchzusetzen. So stellte er Friedrich den
Schönen
1322 auf der Burg Trausnitz in Haft.
Drei Jahre Später wurde er von
Ludwig mit der Bedingung seine Brüder zur Unterwerfung zu veranlassen
freigelassen und von Ludwig als Mitregent anerkannt. 1326 kam man zur
Übereinkunft, dass Friedrich als König das Reich lenken sollte während
Ludwig in Italien die Kaiserkrönung erhält. Nachdem dann aber Friedrich
der Schöne bereits im Jahre 1328 verstarb, wurde Ludwig der Bayer über
längere Zeit alleiniger römisch-deutscher König bzw. Kaiser.
In
den nun folgenden Jahren betrieb Ludwig eine starke Hausmachtpolitik,
indem er die Territorien der Wittelsbacher erweiterte. Die Luxemburger
waren hiervon wenig begeistert und so bildeten sie eine starke
Opposition mit mehrerer Kurfürsten, die schließlich im Jahre 1346 mit
Karl IV. einen Gegenkönig aus ihrem Hause wählte. Zu
einer Auseinandersetzung mit Ludwig kam es aber nicht mehr, da
er
bereits ein knappes Jahr später verstarb.
Auch
Karl IV. setzte
die zu dieser Zeit weit verbreitete Hausmachtpolitik fort und versuchte
das Haus Luxemburg und seine Heimat Böhmen zu stärken (Die Karlsbrücke
in Prag trägt heute seinen Namen). Zu diesem Zweck verpfändete er auch
Reichsgüter und gab Gebiete an Frankreich ab. Auch die von früheren
Königen angewendete Italienpolitik wurde kaum noch
fortgesetzt, da
der Fokus zu jener Zeit stark auf den deutschen Reichsteil
gerichtet war.
Während seiner Amtszeit kam es zu einer der größten Katastrophen des
Mittelalters: Eine große
Pestwelle
fegte in den Jahren 1347 - 1353 über Europa und kostete etwa einem
Drittel der Einwohner das Leben. Da es damals keine wissenschaftliche
Erklärung für diese Krankheit gab, kamen die Juden unter Verdacht an
der Seuche schuld zu sein und mussten in weiten Teilen des Reiches mit
Verfolgungen, den so genannten Pestpogromen, kämpfen.
Karl IV.
setzte sich zu jener Zeit kaum für den Schutz der Juden ein, obwohl er
eigentlich dazu verpflichtet gewesen wäre (Im Heiligen Römischen Reich
waren die Juden durch eine Zahlung an den Kaiser unter dessen Schutz)
und profitierte sogar von zahlreichen jüdischen Enteignungen z.B. in
der Reichsstadt Nürnberg.
Darstellung der Pest als
Ungeheuer auf einem Gemälde von Arnold Böcklin (1898)
(Dieses
Bild
ist gemeinfrei und nicht urheberrechtlich geschützt)
1355
wurde Karl vom Papst zum Kaiser gekrönt, bevor er ein Jahr später eines
der bedeutendsten Grundgesetze des Heiligen Römischen Reiches erschuf:
Die Goldene Bulle. Dort wurden die genauen Abläufe von Wahl und Krönung
des Königs durch die Kurfürsten festgehalten. Außerdem wurden
Kurfürstliche Immunität und die Unteilbarkeit derer Territorien
niedergeschrieben.
Insgesamt lässt sich sagen, dass diese schon vor
der Niederschrift existente Territorialisierung für den schleichenden
Machtverlust des Königtums verantwortlich war und sich noch heute im
Föderalen Deutschland erkennen lässt.
Karl IV. starb schließlich im
Jahre 1378 im Alter von 62 Jahren und gilt heute als einer der
bedeutendsten Kaiser des Spätmittelalters.
Sein Sohn und direkter Nachfolger Wenzel
kümmerte sich während
seiner Amtszeit fast gar nicht um Reichsangelegenheiten und bekam daher
den Beinamen "der Faule". Dies trug mehr oder weniger auch dazu bei,
dass die ohnehin schon stark eingeschränkte Königsmacht weiter verfiel.
Wenzel
hatte während seiner Herrschaft mit Machtkämpfen innerhalb der
Luxemburger Dynastie zu kämpfen und wurde im Jahre 1400 als "unnützer,
träger, unachtsamer Entgliederer und unwürdiger Inhaber des Heiligen
Römischen Reiches" abgesetzt.
So kam kurz darauf, mit Ruprecht
von der Pfalz, wieder ein Wittelsbacher an die Krone. Er konnte die
Königsmacht aber in keinster Weise wiederherstellen, da das Reichsgut
mittlerweile sehr stark zusammengeschrumpft war und die Wittelsbacher
Hausmacht ebenfalls viel zu klein war um die anfallenden Kosten zu
decken.
Sein Italienfeldzug von 1401/1402 scheiterte ebenfalls am
Geld, da er kein ausreichend großes Heer aufbieten konnte um mit seinen
übermächtigen Gegnern, den Visconti aus Mailand, fertigzuwerden.
Schließlich starb er nach nur 10 Jahren Amtszeit im Mai 1410 nach
langer Krankheit.
Dies
führte dazu, dass abermals die Luxemburger die Macht im Reich an sich
ziehen konnten. Die Wahl Ende 1410 gewann Jobst von Mähren mit vier zu
drei Stimmen gegen den ebenfalls aus dem Hause Luxemburg stammenden
Sigismund.
Da Jobst aber nur wenige Monate nach der Wahl verstarb
(Es wird angenommen, dass er vergiftet wurde), kam
Sigismund von
Luxemburg im Jahre 1411 doch noch zur Ehre den Königstitel des Heiligen
Römischen Reiches deutscher Nation zu erhalten.
Obwohl auch er
scheiterte mit Hilfe einer Reform das Königtum im Reich wieder zu
stabilisieren fällt in seine Zeit auch ein großer Erfolg:
Auf sein
Betreiben hin wurde auf dem Konzil von Konstanz eine seit 1378
andauernde Spaltung der Kirche (Große Abendländische Schisma) beendet
und die Einheit wiederhergestellt. 1433 wurde ihm schließlich die
Kaiserkrönung zu Ehren, bevor er am 9. Dezember 1437 als letzter König
des Hauses Luxemburg verstarb.
Da er selbst keinen männlichen
Nachwuchs hatte, schlug er noch vor seinem Tod seinen Schwiegersohn
Albrecht, aus dem Hause der Habsburger, als seinen Nachfolger vor.
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